Mann 150 SoSe 25 (02) von Essen

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Medienaktionen
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Dr. Gesa von Essen (Universität Freiburg)
„Mein in Deutschland populärstes Buch“: Thomas Manns Generationenroman Buddenbrooks

Thomas Manns 1901 erschienener Erstlingsroman Buddenbrooks. Verfall einer Familie gehört zu den größten nationalen und internationalen Bucherfolgen der deutschen Literaturgeschichte; der Autor selbst nannte Buddenbrooks stolz „mein in Deutschland populärstes Buch“, und noch die Urkunde zur Verleihung des Nobelpreises im Jahr 1929 nahm (zur gewissen Verärgerung Manns, der inzwischen auch den Zauberberg publiziert hatte) ausdrücklich auf diesen Roman Bezug. Angelegt als Generationengeschichte einer Lübecker Kaufmannsdynastie und von vielen Zeitgenossen als Schlüsselroman skandalisiert, entfaltet der Roman zugleich ein weit ausgreifendes Epochenpanorama, in das virulente zeithistorische und politische Bezüge ebenso eingingen wie zentrale philosophische, kunst- und kulturgeschichtliche Debatten der Jahrhundertwende von der Diskussion um das Konzept des ‚Realismus‘ über die Rezeption Arthur Schopenhauers und Richard Wagners bis hin zur epochentypischen Dekadenzproblematik. Der Vortrag wird einerseits das komplexe erzählerische Profil des Textes beleuchten – sein Montageprinzip, die vielgerühmte Leitmotivtechnik, das Verfahren der erzählerischen Ironie u.v.a. – und andererseits die prägenden diskursiven Kontexte freilegen, an denen der Roman teilhat.

Referent/in:

Dr. Gesa von Essen (Universität Freiburg)