Mann 150 SoSe 25 (04) Leonhard

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Medienaktionen
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Prof. Dr. Jörn Leonhard (Universität Freiburg)
„Die große Gereiztheit“: Thomas Mann in den Extremen des 20. Jahrhunderts

Thomas Mann spannte in seinem Werk den Bogen von den Errungenschaften und Widersprüchen des bürgerlichen 19. Jahrhunderts zu den ideologischen und politischen Katastrophengeschichten des frühen 20. Jahrhunderts: von der Historizität und Modernität des Deutschen Kaiserreichs über die tektonischen Verschiebungen des Ersten Weltkriegs zu den Aufbrüchen der demokratischen Republik bis zum Blick aus dem Exil auf die Krise der Demokratie, die Durchsetzung des nationalsozialistischen Terrorregimes und den zweiten Nachkrieg Europas und der Vereinigten Staaten. So entstand aus den erlebten Zeitschichten ein fortlaufender Kommentar zu den Extremen des 20. Jahrhunderts: zum Verhältnis von Individuum und Masse, Alltag und Epoche, Nation und Weltzusammenhang und von Partikularismus und Universalismus. Der Vortrag geht von dieser einzigartigen Konstellation aus Lebensitinerar und literarischer Formung von Erfahrungskondensaten aus, um von hier aus nach den Umbrüchen des Politischen im Zeitalter der Extreme zu fragen.

Referent/in:

Prof. Dr. Jörn Leonhard (Universität Freiburg)